Neuerdings taucht in den Werbespots der Marke Nespresso der immer gleiche Satz auf: "Recyceln nicht vergessen!" Das Schweizer Unternehmen scheint sich also seiner Verantwortung in puncto Nachhaltigkeit bewusst. Auch Markenbotschafter, etwa der Moderator Kai Pflaume oder die Schauspielerin Nilam Farooq, unterstützen diese Botschaft mit persönlichen Statements.
Meint es Nespresso wirklich ernst? Oder ist das Ganze eher ein verzweifelter Fall von Greenwashing, indem die Marke die Verantwortung seinen Fans auflädt? Wünschenswert wäre ersteres: Nespresso meint es ernst. Denn klar ist: Wir brauchen die großen, internationalen Player, um Umweltschutz weltweit erfolgreich umsetzen zu können. Das gilt auch in der Kaffeebranche – denn der Kaffeekonsum stieg in den vergangenen 10 Jahren weltweit um fast 20 %.
Alle Nespresso-Kapseln sind recycelbar, sie können einfach in die gelbe Tonne geschmissen oder in Wertstoffhöfen entsorgt werden. Nespresso bietet seinen Kunden außerdem an, die gebrauchten Kapseln in den Läden abzugeben.
Problematisch ist: Viele Verbraucher wissen nicht, dass die Kapseln recycelt werden können. Somit ist der Hinweis in den Werbespots lobenswert. Andererseits sind Nespresso Kapseln bereits seit 1993 recycelbar – also seit 30 Jahren! Und trotzdem liegt die globale Recyclingrate bei gerade einmal 30 %.
Durch den einen Satz "Recyceln nicht vergessen!" wird den Verbrauchern suggeriert, dass aus ökologischer Sicht nichts gegen die Kapseln spricht. Aber ist das so? Immerhin ist das Aufbereiten von Aluminium und der Prozess des Wiederverwendens energieaufwendig – auch dann, wenn dafür hauptsächlich recyceltes Aluminium verwendet wird.
Auch wenn Nespresso die Nachhaltigkeit in der Kommunikation höher hängt als bislang, ist anzumerken: Wer für seinen Kaffee Kapseln verwendet, handelt umweltschädlicher als bei anderen Zubereitungsarten. Auf 5 Gramm Kaffee kommen rund 2 Gramm Verpackungsmaterial.
Die Marke Nespresso geht viele gute Schritte in Richtung Umweltschutz. Die schleppende Umsetzung und der große Zeithorizont suggeriert für mich jedoch, dass es mehr um den Imageerhalt geht.
Nespresso scheint Umweltschutz als Pflicht zu praktizieren, weniger freiwillg und aus voller Überzeugung. Eine ernsthafte Ambition wird für mich persönlich weder bei Produkt noch bei Recycling spürbar.
So bietet Nespresso seit 2023 auch kompostierbare Papierkapseln an, die mit Bioplastik die Frische des Kaffees erhalten. Aber sie sind bisher nur in der Schweiz und in Frankreich erhältlich, beschränken sich noch auf wenige Sorten und sind nur mit einem einzigen Kapseltyp kompatibel: der Original-Kapsel. Somit können bislang nicht alle Nespresso-Fans die ökologische Alternative nutzen.
Ich erkenne bei Nespresso kein ganzheitliches Konzept. Seit 30 Jahren sind die Kapseln recyclingfähig, darum erscheint mir die aktuelle Recyclingrate von gerade einmal 30 % sehr gering.
Nur zum Vergleich: Die neue Marke CoffeeB bietet mit seinen „Coffee Balls" und dem Keine-Kapsel-System eine zu 100 % kompostierbare Alternative, die völlig ohne Aluminium und ohne Plastik auskommt. Zudem verspricht die Marke, dass Einfachheit und Aroma Nespresso ebenbürtig sind. Auf diese Weise macht der Konkurrent Nestlé Druck in Sachen Nachhaltigkeit.
Von einer großen Marke wie Nespresso wünsche ich mir mehr Mut und Tatendrang. Da geht noch mehr! Ich als Kaffeeliebhaberin und Nachhaltigkeitsbefürworterin werde Nespressos Entwicklung weiter beobachten.
Bereits das dritte Mal in Folge wurden wir 2023 vom Wirtschaftsmagazin FOCUS als Top Unternehmensberatung ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr wurden die exzellente Leistung und die im Gedächtnis bleibende Kompetenz unserer Berater sowohl von Kunden als auch von Kollegen wertgeschätzt.
Wir freuen uns über diese Wertschätzung und danken unseren Kunden und Kollegen.
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