Abstract
Zukunft, Zukunft, Zukunft war das Motto unseres 16. Future Circles. Wir sprachen darüber, wie sich Konsum- und Entscheidungsverhalten verändern. Eine Workshop-Gruppe befasste sich mit der Bedeutung sozialer Bindungen (mit Dr. Judith Scholz, Partner). Eine weitere Gruppe widmete sich dem heiklen Thema Vertrauen (mit Bernhard Scholz, Partner). Die Ergebnisse finden Sie in diesem Artikel zusammengefügt. Vielen Dank an alle Teilnehmenden dieser erkenntnisreichen Workshops!
Wie Menschen sehnen uns nach echten Verbindungen, das hat sich im Laufe der menschlichen Evolution nicht grundlegend verändert. Der Mensch scheint das gleiche „soziale Tier" zu sein wie früher: Er sucht seine Zugehörigkeit, seinen „Stamm". Trotzdem gelingt es Marken häufig nicht, ein Zugehörigkeitsgefühl – den „Sense of Belonging" – zu verströmen.
Der Beziehungsaufbau ist nicht abhängig von digitalen oder analogen Kanälen. Doch gerade die Digitalisierung kann von Unternehmen und Marken genutzt werden, um den Kunden näher zu kommen und sie besser kennenzulernen.
Damit das funktioniert, braucht es eine unverzichtbare Grundlage: das Vertrauen der Konsumenten. Bevor sich Unternehmen und Marken also Maßnahmen für eine engere Bindung widmen, sollten sie zunächst das Vertrauenslevel analysieren, das sie ihnen entgegenbringen. Wie stark ist es? Wer den Grad des Vertrauens kennt, kann geeignete Maßnahmen entwickeln.
Dazu müssen Unternehmen wissen: Das Vertrauen ist auf einem generellen „All-time-low". Früher vertrauten die Menschen den Kirchen und Politikern nahezu blind – heute beherrscht ein permanentes Misstrauen ihren Alltag. Diese Vertrauenserosion macht auch vor Marken nicht halt – und das ist ein größeres Problem, als viele Führungskräfte wahrhaben wollen. Denn Markenvertrauen ist nicht nur Grundlage für den Beziehungsaufbau – es ist generell ein entscheidender Treiber des Marktanteils. Je größer das Vertrauen, desto höher ist der Anteil an Stammkunden, die für 60 bis 70 % des Umsatzes stehen. Vertrauen ist folglich nichts anderes als vorverkaufter Umsatz.
Wie konnte es zu dieser Vertrauenskrise kommen? Wir sehen drei Gründe:
Wie gelingt die Vertrauensbildung? Festzuhalte ist: Von Mensch zu Mensch fällt sie leichter. Unter anderem mit dem Wiederholen von Verhaltensmustern, mit denen die Erwartung des Gegenübers verlässlich erfüllt werden. Beispiel: Wenn wir jedes Mal zur vereinbarten Zeit am abgemachten Treffpunkt sind, wird sich unser Gegenüber das positive Vorurteil „pünktlich" merken.
Bei Marken verhält es sich anders: Die Menschen werden zunächst mit einer „Abstraktion des Kontakts" konfrontiert, etwa in Form von Botschaften und Bildern. Sie durchleben nicht, wie bei dem Kontakt mit anderen Menschen, den Verdichtungsprozess aus zahlreichen Erfahrungen.
Darum ist eine Person-to-brand-Beziehung schwerer aufzubauen, als eine Person-to-person-Beziehung. Hier liegt eine Chance für das Wiederentdecken unserer Vertrauenskultur: Mehr Menschlichkeit in der Markenführung wagen, eine authentische Kultur und Fehlbarkeit zulassen.
Tipps für eine vertrauensvolle, langfristige Kundenbeziehung:
Viele Konsumenten haben bereits Erfahrung mit Personalisierung und Individualisierung in der Markenkommunikation. Nun ist es Zeit für die nächste Stufe: Wir müssen solche Erlebnisse intensivieren, um den Kunden möglichst nah zu kommen.
So könnte das gelingen:
Lassen Sie mehr Menschlichkeit in der Markenführung zu. Schenken Sie mehr Nähe, von Mensch zu Mensch. Versuchen Sie, weniger abstrakt zu sein – seien Sie lieber nahbar. Begreifen Sie die „Social Connections" als wesentliches Element der Vertrauensbildung und damit als wesentliches Element für langfristig zu erzielenden Umsatz. Dann gewinnen Sie die nötige Kraft und Dynamik, um die unstete Vuca-Welt zu meistern.
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