In einer neuen Finanzierungrunde Mitte Juli überzeugte Oatly mehrere Investoren mit seinen weltweit steigenden Zahlen, zum Beispiel Rapper Jay-Z und Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey. Das Unternehmen sammelte rund 200 Millionen US-Dollar ein.
Unter den neuen Investoren ist auch einer, dessen Beteiligung für großen Unmut sorgt unter den Oatly-Fans: Die amerikanische Investmentgesellschaft Blackstone. Sie beteiligt sich mit 10 %.
Blackstone investiert wissentlich in Firmen, die in Brasilien Regenwälder abholzen. CEO Stephen Schwarzman unterstützt den Wahlkampf von US-Präsident Trump.
Und Oatly? Der Hafermilchproduzent verkörpert völlig andere Werte: Er will beweisen, dass Moral und Profit Hand in Hand gehen können und spricht damit den jüngeren Generationen aus der Seele. Zum Beispiel setzt er sich für die CO2-Kennzeichnung von Lebensmitteln ein. Oatly will damit nicht nur Konsumenten, sondern insbesondere auch Unternehmen zum Umdenken bewegen.
Oatly ist eine Good Brand, die ihre ethische Haltung offensiv vertritt, unter anderem mit provokanter Werbung. Deutschlandweit warb sie zum Beispiel mit dem Spruch „It's like milk but made for humans". An der klassischen Milchindustrie übt sie offen Kritik. (Entsprechend kritisch ist diese gegenüber Oatlys Aktionen.)
Fans und Medien fragen sich zurecht: Blackstone und Oatly – wie passt das zusammen? Unterschiedlicher könnten deren Werte nicht sein.
Schon 2016 übrigens war eine Oatly-Beteiligung umstritten: von China Resources, einem chinesischen Konglomerat in Staatsbesitz. Mit der aktuellen Finanzierungsentscheidung sorgt Oatly erneut für Irritationen. Die Fans sind sauer. Manche rufen in den Sozialen Medien sogar zum Boykott auf.
So lässt sich die Enttäuschung der Fans aus Markensicht erklären:
Das Problem: In der offiziellen Begründung bleibt Oatly seinen Fans eine Erklärung schuldig. Wie soll es der Marke gelingen, bei Finanzunternehmen einen Wertewandel zu bewirken – hin zu nachhaltigerem Handeln?
Das Problem: Es bleibt unklar, wie genau sich das Unternehmen vor diesem konträren Einfluss schützen will.
Wir sind gespannt, wie Oatlys Reaktion ausfallen wird.
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Nicole Kapp
Senior Associate Consultant
Oatly muss bei weiteren Investitionen klare Grenzen setzen.
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