Abstract
Zukunft, Zukunft, Zukunft war das Motto unseres 16. Future Circles. Wir befassten uns damit, wie sich Konsum- und Entscheidungsverhalten verändern. Eine Workshop-Gruppe befasste sich mit dem Thema Resilienz. Die Ergebnisse schildern wir in diesem Artikel. Vielen Dank an alle Teilnehmenden dieses erkenntnisreichen Workshops!
Es gibt zwei Trends, die lassen tief blicken: Wir Menschen sehnen uns nach mehr „Mental Wellbeing" und sozialen Bindungen, ermittelte das Beratungsunternehmen TrendsActive. Das lässt die Schlussfolgerung zu: Die Resilienz unserer Gesellschaft ist geschwächt. Wir sind erschöpft und sehnen uns nach Unterstützung.
Was hat zu dieser Schwäche geführt? Was kann die Resilienz von Menschen, Unternehmen und Marken wieder stärken? Das diskutierten wir uns in unserem alljährlich stattfindenden BrandTrust Future Circle. Die Ergebnisse des Workshops lesen Sie in diesem Beitrag. So viel vorweg: Nicht nur die Corona-Krise hat zu dieser Schwäche beigetragen. Vielmehr haben wir es mit einer grundlegenden Entwicklung zu tun.
Gegenwärtig gefährden fünf Aspekte die gesellschaftliche Stärke:
Insbesondere in einer „satten" Gesellschaft wie in Deutschland, in der große gemeinsame Ziele (etwa der Wiederaufbau in den 50er und 60er Jahren) weniger geworden sind, scheint die Gefahr einer schwindenden Resilienz groß.
Sicher: Unsere Resilienz wurde schon immer herausgefordert – man denke nur an geschichtliche Zäsuren wie die beiden Weltkriege. Ohne Zweifel haben sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland immer wieder stark verändert – und damit auch ihr Einfluss auf die Resilienz.
Dennoch: In unserer aktuellen VUCA-Welt, die von Digitalisierung und Corona-Krise geprägt ist, nehmen wir eine Potenzierung dessen wahr, was unserer Resilienz schaden kann.
Um unseren Status quo besser einordnen zu können, haben wir in unserem Future-Circle-Workshop eine Grafik entworfen. Sie visualisiert im Groben, wie sich die Gesellschaft in Deutschland seit 1850 entwickelt hat. Sie verdeutlicht die Abkehr von starken moralischen und kirchlichen Institutionen sowie das Ablegen des Überlebensmodus (er war von Industrialisierung und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt), hin zu Selbstverwirklichung und säkularem Verhalten.
Die zwei Achsen:
Überleben/Selbstverwirklichung: Ist eine Gesellschaft im Überlebensmodus, in dem Essentielles für das tägliche Leben als nicht selbstverständlich gilt? Oder hat eine Gesellschaft den Survival-Modus überwunden und tritt ein in die Phase des Strebens nach Selbstverwirklichung?
Orthodox/Säkular: Ist die Gesellschaft orthodox geprägt – werden also moralisch-kirchliche Institutionen stark anerkannt? Oder befindet man sich in einem säkular geprägten Umfeld, in dem der Einfluss der Institutionen minimiert oder negiert wird?
Es sind also zahlreiche Entwicklungen, welche die Resilienz unserer Gesellschaft herausgefordert haben, immer wieder aufs Neue. Die Resilienzschwäche ist also durchaus kein neues Phänomen. Dennoch brauchen wir jetzt Lösungen, um die aktuelle Delle zu überwinden.
Wie können Unternehmen und Marken dazu beitragen, die geschwächte Resilienz wieder zu stärken? Immerhin führt diese, so ist zu befürchten, zu langfristigen, existenziellen Problemen. Die drei großen Bereiche, in denen Unternehmen zur Stärkung beitragen können, sind:
Sind diese drei Faktoren gegeben, steigert das insgesamt die Resilienz – wobei sich die Handlungsperspektiven von Mitarbeitern, Kunden und Unternehmen freilich unterscheiden.
Für Unternehmen und Marken wäre ein Resilienz-Radar, mit dem sie drohende Krisen erkennen können, sicher von Vorteil. So könnten sie schwächende Bedrohungen erkennen. Außerdem sollten Unternehmen beachten: Handlungen, mit denen die Resilienz gestärkt werden soll, wirken sich auf die Unternehmenskultur aus.
Das Resilienz-Management ist kein „Linien-Thema", das standardisiert abläuft – etwa wie die Buchhaltung. Nein, es ist ein Führungsthema, weil wir immer wieder neue Entscheidungen brauchen, um durch unsere komplexe VUCA-Welt zu kommen. Es ist ein „Neverending Project".
Weitsichtige Unternehmen arbeiten jetzt engagiert daran, die Resilienz ihrer Mitarbeiter und Kunden zu stärken. Denn von allein kann diese nicht entstehen, Konsumenten, Mitarbeiter und Marken brauchen eine engagierte Unterstützung.
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel? Dann freuen wir uns auf Ihre E-Mail.
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