Margarete Steiff erkrankte bereits früh in ihrer Kindheit an Kinderlähmung. Trotz dieses harten Schicksals entwickelte sie eine außerordentliche Lebenslust, erlernte das Nähhandwerk und eröffnete entgegen allen damaligen gesellschaftlichen Gepflogenheiten ihr eigenes Filzkonfektionsgeschäft. Damit kreierte sie gleichzeitig unbewusst einen der spannendsten Gründungsmythen einer deutschen Marke, von der die Marke noch heute zehrt.
5 Jahre vor ihrem Tod wurde der heute weltbekannte Knopf im Ohr von einem ihrer Neffen – Franz Steiff – entwickelt und ist bis heute einer der ikonischen Erkennungsmerkmale der Steiff Kuscheltiere. Heute gelten die Plüschtiere als die teuersten der Welt. Die Erfindung des „Knopf im Ohr" war dabei allerdings niemals ein reiner Werbegag oder gar Zufall. Vielmehr war es bereits früh der Versuch die bereits damals erbrachten Spitzenleistungen in die Wahrnehmung zu bringen. Die notwendige Wertschöpfung für die hohen Investitionen in die Qualität und Materialien wurde dadurch kreiert und sich gleichzeitig gegen Nachahmer gewappnet. Bis heute ist das damals von Margarete Steiff vorgelebte Qualitätsverständnis eines der Grundprinzipien der Marke – was z.B. durch das nur wenige Jahre dauernde Intermezzo mit einer Produktionsverlagerung nach China zwischen 2003 und 2008 dokumentiert wurde. In China konnte niemand die hohen Standards der Marke erfüllen, weshalb sich die Marke schnell wieder für einen Rückzug entschied.
Mit ihrer Handarbeit und dem Nähhandwerk gab Margarete Steiff der Marke eine natürliche Markengrenze vor, die die Marke allerdings dadurch nicht auf Spielwaren beschränkt. Der Einstieg der Marke in die Bekleidungsindustrie ist ein gelungenes Beispiel für die Markendehnung. Die Kinderkleidung und Textilwaren passen zur Markengrenze, werden von einem ikonischen und klar erkennbaren Steiff Plüschlogo geziert und werden vor allem nicht von Steiff selbst produziert, sondern durch eine Lizenz von einem spezialisierten Modehersteller – allerdings nach den Qualitätsstandards, die Steiff vorgibt. Somit bleibt Steiff in der Produktion klar auf die Spielwaren fokussiert, kreiert aber für die Marke mehr Sichtbarkeit, Cross-Selling Effekte und mehr Kontaktpunkte mit den Steiff-Fans, da Kleidung einen höheren Umschlag als bspw. Teddybären haben.
In dem Sinne herzlichen Glückwunsch Margarete Steiff!
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Kommentar? Dann schreiben Sie uns gerne. Wir freuen uns auf Ihre E-Mail.
Diese Inhalte könnten Sie ebenfalls interessieren:
Lululemon: Botschafter und klare Werte machten die Sportmodemarke zum Star
Bereits das dritte Mal in Folge wurden wir 2023 vom Wirtschaftsmagazin FOCUS als Top Unternehmensberatung ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr wurden die exzellente Leistung und die im Gedächtnis bleibende Kompetenz unserer Berater sowohl von Kunden als auch von Kollegen wertgeschätzt.
Wir freuen uns über diese Wertschätzung und danken unseren Kunden und Kollegen.
Möchten Sie ein unverbindliches Telefonat mit uns vereinbaren oder haben Fragen zum Angebot? Dann füllen Sie einfach dieses Formular aus und wir setzen uns zeitnah mit Ihnen in Verbindung.