Getränkemarken
Die Getränkeindustrie – das Sortiment geht von Soft-Drinks über Milch bis zum Wein – versucht stets, mit vielen nahezu identischen Produkten die Kunden für sich zu gewinnen und ihre Kauf- und Preisbereitschaft – mehr zu höheren Preisen verkaufen – zu beeinflussen. Fast alle Getränkehersteller leiden unter dem gleichen Problem: dem Überfluss auf dem Markt, weshalb etwa nur die wenigsten Molkereien für einen Liter Milch über 1 Euro verlangen können und der Durchschnittspreis für Weisswein in Österreich nur bei rund 3,50 Euro liegt.
Es gibt jedoch Marktteilnehmer, denen es gelingt, ein deutliches Preis- und Volumen-Premium zu erzielen: zum Beispiel Weihenstephan, Red Bull und Coca-Cola. Dieser Erfolg hängt nur bedingt mit dem Geschmack der Produkte zusammen, was regelmäßige Blindverkostungen beweisen. Der Grund dafür ist: Diese Getränkehersteller haben sich durch Spitzenleistungen über Jahre nicht nur zu bekannten, sondern attraktiven Marken entwickelt.
Wie wird man zu einer wertvollen Getränkemarke? Nicht durch oberflächliches Marketing – bunte Kampagnen, kreative Slogan oder ein neues Logo – sondern durch die Vermittlung von Werten, die auf Leistungen basieren sowie durch eine klare Positionierung am Markt. Coca-Cola steht für „Freude", Red Bull dagegen für „Grenzenlose Freiheit", was das Unternehmen mit sportlichen Leistungen immer wieder beweist. Durch ihre klare Ausrichtung geben diese Getränkemarken den Konsumenten nicht nur Orientierung im Überfluss, sondern vermitteln ihm auch einen produktübergeordneten Zusatznutzen. Für diesen sind Kunden bereit, mehr zu bezahlen.
Dementsprechend sind erfolgreiche Getränkemarken Leistungsspeicher, mit denen Kunden positive Vorurteile assoziieren und dadurch bereit sind, mehr zu höheren Preisen zu kaufen. Ergo sind Getränkemarken für die Hersteller Wertetreiber – und für Kunden Leuchttürme, die im Überfluss Orientierung geben.
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