Als Direct-to-Consumer-Marken werden Marken von Herstellern bezeichnet, die ihre Produkte und Dienstleistungen direkt an Endkunden verkaufen und vermarkten. Abgekürzt heißen sie D2C-Marken.
Wie unterscheiden sich D2C-Marken von B2C-Marken?
Bei D2C-Marken handelt es sich um Marken des Direktvertriebs: Sie werden direkt verkauft, Zwischenhändler fallen weg. Typisch dafür ist der Verkauf über einen Online-Shop.
Die D2C-Marke ist eine spezielle Form einer B2C-Marke (Business-to-Consumer-Marke). Während eine B2C-Marke auf direktem und indirektem Weg mit Konsumenten in Kontakt kommt, verkauft ein D2C-Hersteller die Ware direkt an die Endverbraucher.
Für B2C-Marken kann das Einschalten eines Zwischenhändlers dazu führen, dass sie die Kontrolle über das Kundenerlebnis verlieren. Bei D2C-Marken ist das nicht der Fall.
Welche Vorteile bietet eine D2C-Marke?
Wenn ein Hersteller Produktion, Marketing, Vertrieb und CRM ganzheitlich managt, entsteht eine Vielzahl an Vorteilen:
Herausforderungen im Direktvertrieb
Der Aufbau oder das Umstellen auf Direktvertrieb bringt Herausforderungen mit sich. Es geht dann nicht nur um das einzelne Produkt und die dazu passenden Verkaufsargumente. D2C-Marken müssen ganzheitliche Markenüberzeugung leisten. Außerdem muss das Unternehmen die Komplexität des gesamten Vertriebsprozess verstehen: Kundenbedürfnisse, Pricing, Logistik, Konkurrenten und Marketingstrategie zählen hier zu den wichtigsten Aufgaben.
Zwar ist der Direktvertrieb eine längst bekannte Handelsstruktur –– doch durch die Digitalisierung und D2C-Marken gewinnt er an Bedeutung. Es entstehen digitale Geschäftsmodelle, mit denen Unternehmen Produkte und Dienstleistungen eigenständig verkaufen.
Junge, experimentierfreudige Marken entscheiden sich bewusst für den direkten Verkauf – und gegen Zwischenhändler. Solche D2C-Marken sind freier in ihren Entscheidungen. Und sie gewinnen am Markt mehr Agilität.
Mehr zu dem Thema erfahren Sie im Webinar mit den Consultants Tabea Höllger und Henrietta Lukasch: "D2C als Heilmittel für mehr Kundennähe?". Schauen Sie sich hier die Aufzeichnung an.
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Von einer Dachmarke spricht man, wenn alle Leistungen und Angebote eines Unternehmens unter einer Marke gespeichert und zentral geführt werden, wie es zum Beispiel der Fall ist bei Siemens, General Electric, IKEA, Allianz, Phoenix Contact, Hoval oder Harley Davidson.
Eine Dachmarke ist ein markenarchitektonisches Konzept. Eine Markenarchitektur regelt die Beziehungen mehrerer Marken in einem Unternehmen und verhindert, dass sich die Marken gegenseitig behindern. Sie sorgt dafür, dass Leistungen, die aufgrund ihrer Glaubwürdigkeit zueinander passen, nah unter einer Marke geführt werden.
Die zweite geschäftsrelevante Dimension ist die Leistung des Unternehmens: Aus vertrieblicher Sicht kann es sinnvoll sein, diese Leistung unter verschiedenen Marken zu führen, wenn dadurch die Chance auf mehr „Regalmeter" am PoS oder höhere Marktpenetranz steigt. Das BrandTrust Portfolio System zeigt in einer 3 x 3 Matrix auf, welche strategischen Möglichkeiten es zwischen den Polen Dachmarken- und Einzelmarkenstrategie gibt.
Vielfach wird die Dachmarke – besonders bei Konzernen mit vielen unterschiedlichen Einzelmarken – mit der Unternehmensmarke gleichgesetzt (Corporate Brand) und soll für die grundsätzlichen Werte und Handlungsmaximen des Unternehmens einstehen. Das ist notwendig, um zum einen allen Marken eine formale Klammer und zum anderen Mitarbeitern Orientierung zu geben. Beispiele hierfür sind Unilever, Nestlé, Ferrero oder die BASF.
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Eine Dachmarkenstrategie beschreibt den Weg, wie eine » Dachmarke die » Markenpositionierung erreicht. Sie enthält die Ziele und Grundsätze des » Markenmanagements sowie die » Markenarchitektur, welche die Beziehung der untergeordneten Einzelmarken (Einzelleistungen des Unternehmens) zur Dachmarke definiert.
Eine Dachmarkenstrategie wird vor allem dann gewählt, wenn das Leistungsangebot des Unternehmens zu breit ist für die Vielzahl seiner Einzelmarken, oder wenn die Markenpositionierungen der wesentlichen Tätigkeitsfelder zueinander passen und somit unter einer Dachmarkenstrategie vereint werden können.
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Mit datenbasierter Markenführung wird die Fähigkeit beschrieben, Big Data und künstliche Intelligenz (KI) mit markenstrategischer Expertise zu kombinieren und für die Markenführung zu nutzen. Es geht um das Verschmelzen menschlicher Talente und lernender Maschinen, um optimale Entscheidungen treffen zu können.
Wie wichtig ist datenbasierte Markenführung?
Um es kurz zu machen: Ohne Daten lebt es sich für Markenunternehmen vielleicht einfacher – aber definitiv kürzer. An datenbasierter Markenführung kommt heute kein Unternehmen mehr vorbei. Faktenbasiertes Wissen ersetzt das gute, alte Bauchgefühl.
Wenn Unternehmen aktuelle Markt- und Konsumentendaten für ihre Markenführung nutzen, sichern sie sich einen entscheidenden Vorsprung. Denn auf Grundlage dieser Datenbasis können sie Entwicklungen vorhersagen und zukunftsorientiert handeln.
Solche Unternehmen entscheiden anhand topaktueller Fakten. Sie analysieren nicht – wie es noch viele Unternehmen praktizieren – die Vergangenheit, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das schenkt ihnen Überlegenheit im operativen Marketing und strategischen Markenmanagement. Sie gewinnen einen Vorsprung gegenüber konventionell, primär erfahrungsbasiert geführten Unternehmen.
Reicht der Net Promoter Score für die Markenführung?
Der bisher heilige Gral der Markenverantwortlichen, der Net-Promoter-Score (NPS) misst hypothetisches Verhalten – also nicht das echte, tatsächliche Handeln. Er ist eine Momentaufnahme ohne Bezug. Der NPS ist keine Zeitraumbetrachtung, anhand derer eine Entwicklung erkennbar wäre. Er zeigt lediglich die Wirkung von Vergangenem auf, nicht aber die Ursachen. Eine Einführung bietet der Artikel Net Promoter Score: Welche Bedeutung hat er für die Marke?
Woran erkenne ich Unternehmen, die datenbasierte Markeführung betreiben?
Plattformen wie Zalando, Chrono24, Tesla, AirBnB, Uber, Netflix machen es vor. Sie verdrängen die alten Platzhirsche in jeder Branche spielerisch. Unternehmen wie Daimler, Otto oder HolidayInn bekommen diese Konkurrenz deutlich zu spüren.
Solche datenfixierten Einsteiger verändern die Märkte nachhaltig. Ihre Dominanz resultiert aus überlegenem Wissen, weniger aus neuen Produkten. Sie erfinden kein neues Rad, sondern orientieren sich an den Bedürfnissen ihrer Kunden und ihrer potentiellen Kunden.
Anhand enormer Datenmengen gewinnen diese jungen Unternehmen ein klares Marktbild. Sie verzichten auf Meinungen und Stimmungswolken. Sie denken nicht in Silos wie Vertrieb, Produkt oder Marketing, sondern gestalten ein perfekt auf den Nutzer abgestimmtes Markenerlebnis.
Datenbasierte Markenführung bedeutet ...
Was geschieht, wenn ein Unternehmen auf digitale Markenführung verzichtet?
Trotz der offensichtlichen Dringlichkeit, sich verändern zu müssen: Die meisten Unternehmen sind unserer Erfahrung nach weit davon entfernt, angemessen zu reagieren – technisch wie kulturell. Die Wirkungsanalyse des Marken-Marketing-Managements ist oft eher eine Sehnsucht anstatt Tatsache.
Mittlerweile ist es jedoch existenzgefährdend, wenn ein Unternehmen Entscheidungen zu Zielgruppen, Mitbewerbern, Medien & Co. anhand von gestrigem Wissen trifft. Nicht alles, was in der Vergangenheit gut und erfolgreich war, muss es auch in Zukunft sein. Dass dem so ist, mussten Marken wie Nokia oder Kodak erleben.
Kosten, Aufwand, Dauer, Kompetenzen – die Gründe für die fehlende Transparenz sind zwar nachvollziehbar, aber nicht mehr zu akzeptieren. Das müssen Unternehmen wissen:
In eigener Sache: BrandTrust unterstützt datenbasierte Markenführung
Wir bei BrandTrust sind der Überzeugung: Marken müssen schnell damit beginnen, Markt- und Konsumentendaten zu generieren, zu verstehen und mit ihnen Entscheidungen zu treffen. Dazu haben wir die Analysemethode „Performance Branding" entwickelt. Sie basiert auf Künstlicher Intelligenz (KI) und erfolgt auf Knopfdruck. Sie braucht keine aufwändigen Prozesse und verschafft Erkenntnisse in Echtzeit (nicht nach einer langen Wartezeit). Aber: Diesen „Nullen und Einsen" vertrauen wir nicht blind. Wir bewerten sie außerdem anhand unserer Expertise aus über 1.000 Markenprojekten.
Wie Performance Branding in der Praxis funktioniert, zeigen wir anhand einer Analyse des Wassermarktes: Zukunft der Wassermarken – natürlich und heimisch, das reicht nicht mehr!
Hier erfahren Sie mehr über unsere Analysemethode „Performance Branding"
In der Themenwelt „Marke, Marketing und KI" finden Sie viele weitere spannende Artikel, Glossarbeiträge, Podcast-Folgen und Webinar-Aufnahmen. Lassen Sie sich inspirieren.
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Eine starke Marke ist an allen Markenkontaktpunkten spürbar und erlebbar. Das markenbasierte DesignThinking hilft dabei: Es ist eine kraft- und lustvolle Methode, um die Markenkontaktpunkten im Sinne der Marke zu optimieren und dort Erlebnisse zu gewährleisten.
Was genau ist markenbasiertes DesignThinking?
Diese Methode vereint die zentrale Idee (Positionierung) der Marke mit Kreativmethoden des DesignThinkings. Dieses wurde in Kalifornien entwickelt, viele erfolgreiche Startups und Silicon-Valley-Konzerne nutzen es für sich.
Das markenbasierte DesignThinking hat 5 Phasen:
Abschließend werden die getesteten Prototypen einer Jury aus Executives vorgestellt. Diese entscheiden, ob sie nun umgesetzt werden sollen.
Das markenbasierte DesignThinking verbindet also Marke und Innovationsgeist an den Markenkontaktpunkten. Es macht die Marke erlebbar und – quasi nebenbei – die Organisation agiler: weil Ideen dezentral im Kreise von Mitarbeitern und Markenbotschaftern entwickelt und sichtbar an die Entscheidungsebene transportiert werden.
Das Webinar "Markenbasiertes Design Thinking: Mit geleiteter Kreativität Top-Line-Driver schaffen" können Sie sich hier anschauen.
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Moonshot Thinking: Wie Sie mit Ihrer Marke das Unglaubliche erreichen
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Destinationen – dazu gehören Länder, Städte, Regionen und Orte – sind hochkomplexe Systeme. Sie sind geprägt von einer Vielzahl unabhängiger Unternehmen, Institutionen, Leistungsträger und Menschen. Trotz dieser Komplexität können sich Destinationen zu klar erkennbaren Marken entwickeln, die anziehend und attraktiv wirken. Die strategische Ausrichtung einer Marke nennt man Destination Branding.
Was genau ist eine Destinationsmarke?
Neben dem Begriff „Destinationsmarke", werden auch Regionenmarke, Tourismusmarke oder Standortmarke im Sprachgebrauch genutzt. Während die Destinationsmarke vom kleinen Ort bis hin zum einzelnen Land alles umfasst, definiert die Regionenmarke einen bestimmten geographischen Raum innerhalb eines Landes. Ein Beispiel dafür ist die Region Starnberg-Ammersee. Eine Regionenmarke kann aber auch länderübergreifend sein, wie etwa die Vierländerregion Bodensee. Dieser geographische Raum soll als Urlaubsregion und/oder Wirtschaftsstandort für verschiedene Stakeholder attraktiv positioniert werden.
Eine Tourismusmarke stellt die Tourist*innen in den Mittelpunkt des Interesses. Hierbei kann es sich um eine Destination, einen Verkehrsträger, eine Infrastruktur, ein Hotel oder ein Online-Reiseportal handeln. Die Assoziation zum Thema „Reise" ist die verbindende Komponente.
Mit einer Standortmarke werden vor allem Unternehmen, Fachkräfte und Investoren angesprochen. Es soll nicht nur der Wirtschaftsraum gestärkt werden, sondern auch der Lebensraum, damit dieser beruflich als auch privat für Fachkräfte attraktiv ist.
Die Entwicklung einer Destinationsmarke ist die Basis für erfolgreiches Regionalmarketing, Tourismusmarketing oder Standortmarketing.
Wollen Sie erfahren, was genau der Unterschied ist zwischen Marke und Marketing? Diesen erklären wir im Glossarbeitrag Marketing und Marke – der Unterschied
Was ist ein typischer Fehler von Destinationsmarken?
Viele Destinationen hängen an dem Irrglauben fest, alles für alle anbieten zu müssen. Doch das heißt letztendlich, für niemanden perfekt zu sein. Ein Hotel, das sich als Spieleparadies für Familien mit Kindern in Szene setzen will und gleichzeitig als romantische Wellness-Oase für Paare – das kann nicht gut gehen. Dann ist diese Marke aus beiden Perspektiven nicht attraktiv. Dieses Beispiel lässt sich auf Destinationen übertragen.
Wie entwickelt man eine starke Destinationsmarke?
Um erfolgreich zu sein, braucht eine Destinationsmarke gemeinsame Werte und eine Positionierung, hinter der sich die Mehrheit ihrer Leistungsträger und der Bevölkerung versammeln kann. Diese müssen alle an einem Strang ziehen. Nur so wird die besondere Identität, der Charakter der Marke erkennbar. Durch diese Gemeinsamkeit kann sie ihre Wirkung entfalten.
Die Werte definieren sich aus den Spitzleistungen des Landes, der Stadt, der Region oder dem Ort. Sie geben den Handlungsrahmen vor, mit der die Destinationsmarke weiterentwickelt wird. Wenn eine Destination verstanden hat, wofür sie steht und woher sie kommt, lässt sie Trends außen vor, die nicht zu ihr passen.
Die Positionierung bildet eine gemeinsame Klammer. Sie gibt die Richtung vor, in die man sich als Destinationsmarke, Regionenmarke, Tourismusmarke oder Standortmarke entwickeln möchte.
Um das zu erreichen, braucht es klare Grenzen. Das wichtigste Wort in der Markenführung – und damit auch im Destination Branding - lautet deshalb „Nein". Das bedeutet: Eine Marke sollte ausschließlich das machen und anbieten, was zur ihr passt.
Was zeichnet eine starke Destinationsmarke aus?
Spitzenleistungen sind die Grundlage jeder Destinationsmarke – aber eine einzelne sorgt noch nicht für die nötige Anziehung. Ein einzelnes Angebot wie ein neuer Trail für Mountainbiker, perfekt präparierte Pisten oder ein architektonisch imposantes Gebäude sind zwar eine gute Sache, aber nur selten ausschlaggebend für eine Reiseentscheidung.
Hier braucht es mehr. Wenn beispielsweise das Mountainbiken ein relevantes Thema ist, dann muss die Frage lauten: Was macht uns zum Mekka für Mountainbiker?
Konkrete Themen (oder Attraktivitätstreiber) helfen dabei, eine Markenpositionierung zu entwickeln. Dank dieser wissen die Markenmanager genau, in welche Richtung sie ihre Destination entwickeln können. Sie erleichtert Entscheidungen und zeigt auf, womit sich die Destination vom Wettbewerb differenzieren und abgrenzen kann.
Destinationen, denen das gelungen ist:
In Serfaus-Fiss-Ladis und Südtirol wurde jahrelang daran gearbeitet, dass verschiedene Zielgruppen ein klares Bild von den Regionen gewinnen. Die Absicht dahinter: Sie wollen in Betracht gezogen werden, etwa in der Reiseplanung oder bei der Standortsuche für Unternehmen. Davon profitieren sie heute, denn: Je begehrenswerter eine Destinationsmarke ist, umso loyaler sind die Gäste. Zusätzlich steigt deren Bereitschaft, mehr zu bezahlen (Preispremium) und die Destination weiterzuempfehlen.
Worauf muss die DMO (Destination Management Organisation) bei der Positionierung achten?
Eine Markenpositionierung beschreibt das Zielbild, das eine Destination (gemeinsam mit allen Beteiligten) erreichen möchte, um für Gäste begehrenswert zu sein. Es ist also keine Zustandsbeschreibung, das wird häufig missverstanden.
Die breite Beteiligung und Bündelung der Kräfte vor Ort bringen einen Prozess voller Ideen und Inspirationen in Gang. Die Aufgabe der DMO ist es, diesen Prozess anzustoßen, ihn dauerhaft zu managen und zu klaren Entscheidungen zu kommen.
Destinationen brauchen den Mut, sich klar zu positionieren. Viele scheitern an dieser Aufgabe, weil sie jedem gefallen wollen. Die Folge: Sie haben kein Profil, sind austauschbar.
Fakt ist: Eine Destination wächst nicht durch möglichst viele Angebote. Sie wächst durch Verdichtung und Fokussierung. Erfolgreiche Marken sind immer eindeutig, niemals ein bisschen von allem.
Es gibt Destinationen, die es geschafft haben, ihre Positionierung auf nur ein einziges Wort zu verdichten. Das ist die Königsdisziplin in der Markenführung. Kitzbühel etwa bringt seine Marke mit dem Ein-Wort-Wert „legendär" auf den Punkt.
Der Ein-Wort-Wert beschreibt den Wert der gesamten Marke. Er zeigt, wie die Destination insgesamt wahrgenommen werden möchte. Wer konsequent alles an diesem ausrichtet, wird langfristig damit in Verbindung gebracht. Der Ein-Wort-Wert gibt einer Destination Bedeutung. Er gibt allen Leistungsträgern eine klare Orientierung.
Was kommt nach der Entwicklung der Markenstrategie?
Wenn die Markenstrategie entwickelt wurde – bestehend aus Werten, Positionierung und Ein-Wort-Wert – geht es an die vielschichtige Implementierung.
Produkte, Zielmärkte, Zielgruppen, Preis, Vertrieb und Marketing – alles richtet sich an der Markenstrategie aus. Aber auch die Leistungsträger und die Bevölkerung vor Ort spielen bei der Umsetzung eine entscheidende Rolle: Sie erwecken die Markenstrategie an allen relevanten Kontaktpunkten zum Leben.
Diese Erfahrungen möchten wir mit Ihnen teilen:
Für die Entwicklung einer starken Destinationsmarke braucht es Geduld, Kommunikationsstärke und großes diplomatisches Geschick. Diese sieben Tipps möchten wir Ihnen zusammenfassend an die Hand geben:
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Lange galt der klassische Markenartikel als materielles Konsumgut. Doch seitdem der Dienstleistungsbereich der bei weitem relevanteste Wirtschaftssektor ist, steigt die Relevanz des Markenmanagements für Dienstleistungen, um eine Umsatzsteigerung durch die Marke herbeizuführen.
Bei einer Produktmarke steht die materielle Leistung im Vordergrund, während der Kundennutzen einer Dienstleistungsmarke in der immateriellen Leistung entsteht. Dienstleistungsmarken sind branchenunabhängig, es gibt sie zum Beispiel in Telekommunikation, Finanzdienstleistung, Tourismus und Online-Plattformen.
Das typische Merkmal einer Dienstleistung ist ihre Immaterialität – sie kann nicht angesehen und angefasst werden. Die Kunden können die Qualität im Vorfeld also nicht bewerten, deshalb ist das Kaufrisiko erhöht. Zum Beispiel ist das Buchen einer Unterkunft über den Community-Marktplatz Airbnb eine immaterielle Leistung – und ist mit Unsicherheit behaftet. Deshalb spielen bei Dienstleistungen Erfahrungen und Weiterempfehlungen eine umso größere Rolle.
Die Produktion und der Verbrauch einer Dienstleistung erfolgt raum- und/oder zeitgleich. Aufgrund dieser Tatsache können Dienstleistungen nicht gelagert, umgetauscht oder zurückgegeben werden. Im Gegensatz zu einem Produkt lässt sich eine Dienstleistung also nur erbringen, wenn der Kunde miteinbezogen wird. Beispiele hierfür sind eine Taxifahrt oder ein Friseurbesuch.
Ein weiteres Merkmal von Dienstleistungen ist die Unterschiedlichkeit des Ergebnisses. Gründe sind zum einen die Heterogenität der Leistungen, zum anderen die unterschiedliche Leistungskraft der Menschen. So führt beispielsweise eine Kundenberatung bei einer Bank nicht immer zum gleichen Ergebnis und Kundenzufriedenheit.
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Podcast: BrandTrust Talks #BeyondDienstleistungsmarke
Artikel: Markenkontaktpunkte der Finanzbranche: Werbung wird überschätzt
Digital Brand Experience ist das Gesamterlebnis, das ein Konsument mit einer Marke an allen digitalen Kontaktpunkten hat. Das können zum Beispiel sein: Website, Blog, Social-Media-Kanäle, Apps, Chatbots und Augmented Reality.
Je weiter die Digitalisierung voranschreitet, desto mehr Möglichkeiten entstehen für Marken, mit ihren Kunden digital in Kontakt zu treten. Immer mehr digitale Kontaktepunkte prägen die Customer Experience.
An immer mehr Kontaktpunkten verschwimmen die Grenzen zwischen digitaler und analoger Welt. Man spricht hier von No-Line-Erlebnissen. Ein Beispiel ist Nikes App Sneakrs Stash. Über diese gibt Nike Standorte in großen Städten bekannt. Die Fans strömen in Scharen dorthin. Der Grund: Wer sich an diesem Ort in seiner App einloggt, hat die Chance auf exklusive und limitierte Sneakers, nach dem Motto „first come, first serve".
Dieses Erlebnis inszeniert die Marke Nike gekonnt. Das markenspezifische Management digitaler Erlebnisse ist Aufgabe der digitalen Markenführung und des Digital Brandings. Ein stringentes und spezifisches Erlebnis in der digitalen Welt zu kreieren, ist entscheidend für die Glaubwürdigkeit von Marken.
Die Marke, ihre Werte und ihre Positionierung bilden den strategischen Rahmen für Digital Brand Experiences. Es sind die Leitplanken für kreative Umsetzungen wie Nikes Sneakrs Stash. Für die speziellen Herausforderungen in der digitalen Welt entwickeln einige Unternehmen für ihre Marke spezifische, digitale Leitlinien.
Es gibt vieles zu berücksichtigen, zum Beispiel:
Schauen Sie sich hier die Aufzeichnung vom Webinar an: "Brand Experience Management: Warum Ihre Customer Experience ohne Brand Experience nur die halbe Miete ist"
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5 Regeln für mehr Markenloyalität im digitalen Zeitalter
Die Marke gibt in der Digitalisierung den Ton an – nicht umgekehrt
Customer Experience: der zentrale Erfolgsfaktor in der digitalen Transformation
Darum ist Brand Touchpoint Management das bessere Customer Experience
Digital Branding dient dem strategischen Aufbau und dem Weiterentwickeln einer Marke im digitalen Kontext. Warum? Weil Konsumenten Marken auch digital erleben wollen – das gilt auch für ursprünglich analoge. Damit das gelingt, müssen die digitalen Gestaltungsfelder auf ihre Markenpassung geprüft und dementsprechend gemanagt werden.
Unternehmen, die ein ganzheitliches und kanalübergreifendes Verständnis ihrer Marke haben, nutzen Digital Branding, um ein konsistentes und markenkonformes Erscheinungsbild zu erzeugen. Sie arbeiten daran, Online- und Offlinewelt ihrer Marke zu verschmelzen.
Warum ist Digital Branding wichtig?
Analoge und digitale Kontaktpunkte müssen perfekt verzahnt sein, zu jedem Zeitpunkt der Kundenreise, damit Konsumenten die Marke klar wahrnehmen können. Nur wenn es keine Widersprüche und Brüche gibt, gewinnen sie einen starken Eindruck.
Verbraucher suchen stets nach Orientierung und Wertvermittlung – sie wollen vertrauen, offline wie online. Das bedeutet: Auch im digitalen Kontext darf eine Marke nicht von ihrem Leistungsversprechen abrücken. Im Gegenteil: Weil die digitale Transparenz Marken radikal vergleichbar macht, müssen diese konsequent an ihrer Alleinstellung arbeiten. Nur mit einer eindeutigen und klaren Positionierung gewinnen sie die nötige Markenstärke.
Mehr Kundennähe dank Digital Branding
Digitale Markenführung bietet weitreichende Chancen, um die Kunden besser als bisher kennenzulernen, sich anzuschmiegen – etwa durch das Beobachten einer Brand Community, dem Anbieten von Co-Creation oder einem Ökosystem, das die Bedürfnisse der Konsumenten stillt. Marken, die herausfinden, welche Lebensknappheiten sie bedienen können, haben beste Voraussetzungen für ein starkes Vertrauensverhältnis.
Digital Branding ist also keine Insellösung. Das bedeutet:
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